Wie gut ist mein Boden ?
Erwartete Lesezeit: 4 minuten
Diese Frage stellte sich mir , nachdem ich stellenweise feststellen musste . dass an manchen Stellen meines Gartens pflanzen erst gar nicht wachsen wollte bzw. nicht so wie an anderen stellen.
Also hab ich Online eine Bodenanalyse inkl Laborauswertung bestellt und Freitag kam das Ergebnis an .
Das Ergebnis war stellenweise ziemlich überraschend erklärt aber auch einiges .
Bodenart
Bei dem Boden in meinem Garten handelt es sich um sandigen Schluff der mittel humos (Humusklasse h3) ist.
Schluff hat die folgenden Eigenschaften:
Eigenschaft | Schluff |
Bearbeitbarkeit | befriedigend |
Nährstoffspeicherfähigkeit | schlecht |
Nährstoffnachlieferung | gut |
Schadstoffakkumulation | gut |
Wasserkapazität | gut |
Wassernachlieferungsfähigkeit | sehr gut |
mechanische Filterung | sehr gut |
physiko-chemische Filterung | schlecht |
Dränung/Entwässerung | sehr schlecht |
Erodierbarkeit | gut |
Wie man aus der Tabelle ersehen kann , hat Schluff eine schlechte Nährstoffspeicherfähigkeit. Die ermittelte Humusklassen h3 besagt , dass zwischen 2% und 3,999 % Humus in der Probe waren.
Auch nicht wirklich viel.
Aber kommen wir nun zur Detailanalyse der Bodens.
pH-Wert
Der gemessene pH-Wert meiner Bodenprobe war 4,4. Der optimale pH-Wert für Böden liegt zwischen 5,5 bis 7. Außer für meine Rhododendren die einen pH-Wert von 4,0 bis 5,5 benötigen, ist der Boden also viel zu sauer. Dieses bedeutet, dass ich im Herbst den Boden, auf dem keine Rhododendren gepflanzt sind, etwas kalken werde, bis ich in den optimalen Bereich kommen werde.
Nährstoffanalyse
Neben dem pH-Wert habe ich auch die vorhandenen Mengen der wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen messen lassen.
Nährstoff | gemessener Wert mg/kg | optimale Werte mg/kg |
Calcium | 151 | 2.000 bis 150.000 |
Magnesium | 18,8 | 80 bis 200 |
K2O (Kaliumoxid) | 56,4 | 108 bis 156 |
P2O5 (Phosphorpentoxid) | <2,3 | 345 bis 575 |
N (Stickstoff) | 9,76 | 11 bis 40 |
Eisen | 121 | 500 bis 4.000 |
Bor | < 0,01 | 0,1 bis 2,1 |
Kupfer | < 2,0 | 2 bis 50 |
Zink | 2,45 | 10 bis 100 |
Wie man sehen kann liegt eine generelle Unterversorgung (in Bezug auf die Optimal-Werte) vor.
Da die letzten 20 Jahre der Boden nur ab und zu etwas Grasschnitt bekommen hat, war dieses Ergebnis trotzdem überraschend.
Ich hätte niemals mit so geringen Werten gerechnet.
Dieses bedeutet, dass ich im Herbst ebenfalls eine Düngung durchführen werde. Ich werde es erstmal mit einer handelsüblichen Düngermischung versuchen.
Laut Analysergebnis sollte ich rein rechnerisch 6 g/m² Stickstoff, 345 g/m² P2O5 und 117 g/m² K2O verteilen. Dieses überschreitet natürlich die Maximalgabe von Dünger von 40-100 g/m².
Daher werde ich diesen Herbst 50 g/m² mit ca. 15% Stickstoff, ca 5% P2O5, ca. 20 % K2O und ca. 2% Magnesium verteilen.
Gegen den Eisenmangel werde ich im nächsten Jahr gezielt bei vergilbenden Pflanzen und Pflanzen mit Blattaufhellung dem Gießwasser eisensulfathaltigen mineralischen Dünger hinzugeben.
Schadstoffanalyse
Da sich im Boden nicht nur Nährstoffe, sondern auch Schadstoffe, sich anreichern, habe ich auch diese prüfen lassen.
Schadstoff | gemessener Wert mg/kg | Ø Belastung mg/kg |
Blei | 2,73 | 0,1 bis 30 |
Chrom | < 2 | 5 bis 50 |
Cadmium | 0,0270 | 0,1 bis 0,5 |
Nickel | 0,180 | 1 bis 40 |
Quecksilber | < 0,00100 | 0,010 bis 0,2 |
Zum Glück gibt es keine richtigen Ausreißer bei den gemessenen Werten. Fast alle Werte liegen unter den Durchschnittswerten.
Vor allem der niedrige Quecksilber-Wert beruhigt mich, da in unserer Gegend letztes Jahr stellenweise erhöhte Werte gemessen wurden.