Island 2023 – Reykjavík nach Hvolsvöllur

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Am ersten Tag meiner Rundreise ging es von Reykjavík in Richtung Nesjavellir. Aber zuvor haben wir eine kurze Stadtrundfahrt gemacht.

Reykjavík, die Hauptstadt Islands, ist eine lebendige und faszinierende Stadt, die eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur und natürlicher Schönheit bietet. Mit einer Bevölkerung von etwa 130.000 Menschen ist Reykjavík nicht nur die größte Stadt des Landes, sondern auch das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Islands.

Die Stadt zeichnet sich durch ihre malerische Lage am Ufer der Faxaflói-Bucht aus, umgeben von majestätischen Bergen und einer atemberaubenden Küstenlandschaft. Reykjavík ist bekannt für seine architektonische Vielfalt, von farbenfrohen Häusern im traditionellen Stil bis hin zu modernen Gebäuden mit innovativem Design.

Reykjavík bietet eine beeindruckende Auswahl an kulturellen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten. Das Herz der Stadt ist die lebhafte Einkaufsstraße Laugavegur, gesäumt von Geschäften, Cafés, Restaurants und Kunstgalerien. Das Nationalmuseum Islands präsentiert die reiche Geschichte und Kultur des Landes, während die Hallgrímskirkja, eine markante Kirche, mit ihrem beeindruckenden Turm und der Panorama-Aussichtsplattform ein Wahrzeichen der Stadt ist. Mehr dazu aber an unseren vorletzten Urlaubstag, andem wir dort mehr Zeit verbracht haben.

Weiter gings nach Nesjavellir.

Nesjavellir ist ein bemerkenswerter Ort in Island, der für seine geothermische Energieerzeugung und seine atemberaubende Landschaft bekannt ist. Es liegt in der Nähe des Þingvellir-Nationalparks, etwa 30 Kilometer östlich von Reykjavík.

Die Hauptattraktion von Nesjavellir ist das Geothermiekraftwerk, das eine wichtige Rolle bei der Stromversorgung der Hauptstadtregion spielt. Das Kraftwerk nutzt das heiße Wasser und den Dampf aus den umliegenden geothermalen Quellen, um Turbinen anzutreiben und Elektrizität zu erzeugen. Diese nachhaltige Energiequelle ist eine der Hauptgründe, warum Island zu den weltweit führenden Ländern in der Nutzung erneuerbarer Energien zählt.

Neben der Energieerzeugung bietet Nesjavellir auch eine beeindruckende natürliche Kulisse. Die Gegend ist von vulkanischen Bergen, grünen Tälern und einer Vielzahl von Flüssen und Seen geprägt. Wanderwege und Aussichtspunkte ermöglichen es Besuchern, die Schönheit der Landschaft zu genießen und gleichzeitig einen Blick auf das beeindruckende Kraftwerk zu werfen.

Und weiter gings in die Region von Mosfellsheiði .

Mosfellsheiði ist eine faszinierende Hochlandebene in Island, die sich etwa 15 Kilometer nordöstlich von Reykjavík erstreckt. Mit einer durchschnittlichen Höhe von etwa 300 Metern bietet Mosfellsheiði einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft.

Die Region ist bekannt für ihre unberührte Natur und ihre weiten offenen Flächen. Das Gebiet ist von moosbewachsenen Hügeln, sanften Tälern, kleinen Seen und malerischen Flüssen geprägt. Die Farbpalette reicht von den satten Grüntönen des Mooses bis hin zu den rötlichen Schattierungen der vulkanischen Erde.

Mosfellsheiði ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Wanderer. Es gibt eine Vielzahl von Wanderwegen, die es Besuchern ermöglichen, die spektakuläre Landschaft in aller Ruhe zu erkunden. Die Wege führen durch faszinierende geologische Formationen und bieten einen Blick auf die umliegenden Berge, Gletscher und das Meer.

Die Region ist auch reich an Tierwelt. Wanderer können auf ihrer Tour möglicherweise Rentiere, Schafe, Vögel und andere Tiere beobachten, die in dieser unberührten Umgebung leben.

Mosfellsheiði hat auch eine kulturelle Bedeutung, da es als Inspiration für viele Schriftsteller und Künstler gedient hat. Der berühmte isländische Schriftsteller Halldór Laxness, der den Nobelpreis für Literatur erhielt, lebte und arbeitete in der Nähe von Mosfellsheiði. Die ruhige und abgelegene Atmosphäre der Region hat zweifellos dazu beigetragen, die kreative Kraft dieser Künstler zu entfachen.

Insgesamt ist Mosfellsheiði ein Ort von großer natürlicher Schönheit und Ruhe. Mit seiner malerischen Landschaft, den Wanderwegen und der Möglichkeit, der Hektik des Alltags zu entfliehen, ist Mosfellsheiði ein Ziel, das sowohl Naturbegeisterte als auch kulturell interessierte Reisende begeistert.

Nächste Stop war der Thingvellir Nationalpark.

Þingvellir, auch bekannt als Thingvellir, ist ein faszinierender Ort in Island, der sowohl eine historische als auch eine geologische Bedeutung hat. Es liegt etwa 40 Kilometer nordöstlich von Reykjavík und ist einer der wichtigsten Nationalparks des Landes.

Historisch gesehen ist Þingvellir von großer Bedeutung, da es der Ort des ersten Parlaments von Island, dem Alþingi, war, das im Jahr 930 gegründet wurde. Das Alþingi gilt als eines der ältesten parlamentarischen Institutionen der Welt und wurde über 800 Jahre lang hier abgehalten. Þingvellir war der zentrale Treffpunkt für politische Diskussionen, Gesetzgebung und die Lösung von Streitigkeiten in der isländischen Gesellschaft.

Neben seiner historischen Bedeutung ist Þingvellir auch ein beeindruckendes geologisches Gebiet. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Spalte im Rift Valley, das durch die Kontinentaldrift zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Platte entstanden ist. Dieses einzigartige geologische Phänomen ermöglicht es Besuchern, buchstäblich zwischen den beiden tektonischen Platten zu stehen und die beeindruckende geologische Aktivität hautnah zu erleben.

Der Park bietet zahlreiche Wanderwege, die es den Besuchern ermöglichen, die atemberaubende Landschaft zu erkunden. Von den hügeligen grünen Tälern bis hin zu den beeindruckenden Felsformationen und Wasserfällen gibt es viel zu entdecken. Ein Höhepunkt ist der Silfra-Spalt, ein Unterwasser-Kluftsystem, das für seine Klarheit und seine Möglichkeiten zum Schnorcheln und Tauchen bekannt ist.

Þingvellir ist auch für seine reiche Tierwelt bekannt. In den klaren Gewässern des Parks leben Forellen und Lachse, während die umliegenden Wälder und Felder eine Vielzahl von Vogelarten beherbergen.

Zusammenfassend ist Þingvellir ein faszinierender Ort, der sowohl historisch als auch geologisch von großer Bedeutung ist. Die Kombination aus reicher Geschichte, atemberaubender Natur und geologischer Aktivität macht Þingvellir zu einem beliebten Reiseziel in Island, das Besucher aus der ganzen Welt anzieht.

Gullfoss, was auf Isländisch „Goldener Wasserfall“ bedeutet, ist einer der bekanntesten und spektakulärsten Wasserfälle in Island. Er liegt im Südwesten des Landes, etwa 115 Kilometer östlich von Reykjavík und gehört zu den Hauptattraktionen der Goldenen Rundfahrt, einer beliebten Touristenroute.

Der Gullfoss ist ein zweistufiger Wasserfall, der sich über den Fluss Hvítá ergießt. Das Wasser stürzt in zwei Kaskaden in eine beeindruckende Schlucht, die von senkrechten Felswänden umgeben ist. Der Wasserfall erstreckt sich über eine Breite von etwa 32 Metern und die Schlucht erreicht eine Tiefe von bis zu 70 Metern.

Was den Gullfoss so beeindruckend macht, ist die gewaltige Wassermenge und die Kraft, mit der das Wasser hinabstürzt. An einem sonnigen Tag kann das herabfallende Wasser eine Vielzahl von Regenbogen erzeugen, die über dem Wasserfall schimmern und ihm eine magische Atmosphäre verleihen.

Das Tal Haukadalur ist eine geothermisch aktive Region in Island und ein beliebtes Touristenziel. Es liegt im Südwesten des Landes, etwa 100 Kilometer östlich von Reykjavík und ist bekannt für seine beeindruckenden geothermalen Phänomene.

In Haukadalur gibt es mehrere Geysire, von denen der bekannteste der Geysir Strokkur ist. Strokkur ist einer der aktivsten Geysire Islands und schießt alle paar Minuten eine beeindruckende Fontäne von kochend heißem Wasser und Dampf in die Luft. Die Fontäne kann Höhen von bis zu 40 Metern erreichen und bietet den Besuchern ein spektakuläres Naturschauspiel.

Neben Strokkur gibt es noch weitere Geysire in der Region, darunter der berühmte Geysir, von dem der Name „Geysir“ überhaupt stammt. Obwohl der Geysir nicht mehr regelmäßig ausbricht, ist er immer noch beeindruckend zu sehen und gibt Einblick in die geothermische Aktivität der Gegend.

Das Tal Haukadalur bietet auch eine Vielzahl von heißen Quellen und Schlammtöpfen, die aufgrund der vulkanischen Aktivität in der Region entstehen. Die Farben und Formationen dieser geothermalen Merkmale sind faszinierend und verleihen der Landschaft eine surreale Ästhetik.

Geysit

Kleiner Exkurs Stromgewinnung in Island

Island erzeugt Strom durch Geothermie hauptsächlich mithilfe von geothermischen Kraftwerken, die auf der Insel verteilt sind. Hier sind die Schritte, die in der Regel bei der Stromerzeugung durch Geothermie auf Island befolgt werden:

  1. Geothermische Bohrungen: Zunächst werden tiefe Bohrungen in die Erde durchgeführt, um auf das geothermische Reservoir zuzugreifen. Diese Bohrungen können mehrere Kilometer tief sein.
  2. Heißwasserförderung: Das heiße Wasser oder der Dampf, der aus den geothermischen Bohrungen gewonnen wird, wird an die Oberfläche gebracht. Das Wasser hat eine hohe Temperatur und wird häufig für verschiedene Anwendungen genutzt, wie zum Beispiel für die Beheizung von Gebäuden oder zur Versorgung von Gewächshäusern.
  3. Dampferzeugung: Das heiße Wasser wird in speziellen Wärmetauschern verwendet, um Dampf zu erzeugen. Dieser Dampf hat ausreichend Druck und Temperatur, um eine Turbine anzutreiben.
  4. Stromerzeugung: Der erzeugte Dampf treibt eine Turbine an, die mit einem Generator verbunden ist. Die Turbine wandelt die kinetische Energie des Dampfes in mechanische Energie um, während der Generator diese mechanische Energie in elektrische Energie umwandelt.
  5. Stromversorgung: Der erzeugte Strom wird in das örtliche Stromnetz eingespeist und kann zur Versorgung von Haushalten, Unternehmen, Industrie und anderen Einrichtungen auf der Insel verwendet werden.