Wie setze ich einen Linux-Server auf?
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Das Einrichten eines Linux-Servers ist ein grundlegender Schritt, wenn du einen eigenen Webserver, Datenbankserver oder eine Entwicklungsumgebung erstellen möchtest. Hier siehst Du wie eine Beispiel-Installation aussehen kann. I
Schritt 1: Auswahl der Linux-Distribution
Bevor du startest, musst du entscheiden, welche Linux-Distribution du verwenden möchtest. Beliebte Optionen sind:
- Ubuntu Server: Benutzerfreundlich und weit verbreitet.
- Debian: Stabil und zuverlässig.
- CentOS/RHEL: Geeignet für Unternehmen.
- Arch Linux: Für erfahrene Benutzer.
Wähle eine Distribution, die deinen Anforderungen entspricht, und lade das ISO-Image von der offiziellen Website herunter.
Schritt 2: Bootfähigen USB-Stick erstellen
Erstelle einen bootfähigen USB-Stick, um die Linux-Distribution auf deinem Server zu installieren. Nutze dazu Tools wie:
- Rufus (Windows)
- Etcher (Windows, macOS, Linux)
- dd (Linux-Terminal)
sudo dd if=path/to/linux.iso of=/dev/sdX bs=4M status=progress
Ersetze /dev/sdX
mit dem entsprechenden Gerät.
Schritt 3: Installation von Linux
- Starte den Computer von USB: Stelle im BIOS/UEFI die Boot-Reihenfolge so ein, dass der USB-Stick als erstes Gerät genutzt wird.
- Folge dem Installationsassistenten: Wähle die Sprache, Zeitzone, und Partitionierungsoptionen aus. Für einen Server wird oft empfohlen:
- Eine separate Partition für
/home
,/var
, und/swap
. - Eine kleine Partition für
/boot
(500 MB bis 1 GB).
- Eine separate Partition für
- Netzwerk konfigurieren: Stelle sicher, dass der Server über eine statische IP-Adresse verfügt, besonders wenn du Remote-Zugriff nutzen möchtest.
Schritt 4: Nach der Installation – Grundlegende Konfiguration
1. Updates installieren
Halte dein System auf dem neuesten Stand.
sudo apt update && sudo apt upgrade -y # Für Ubuntu/Debian sudo yum update -y # Für CentOS
2. SSH einrichten
SSH ermöglicht den Remote-Zugriff auf deinen Server.
- Installiere den SSH-Server (falls nicht bereits installiert):
sudo apt install openssh-server # Für Ubuntu/Debian sudo yum install openssh-server # Für CentOS
- Überprüfe den Status:
sudo systemctl status ssh
- Starte den SSH-Server, falls nötig:
sudo systemctl start ssh sudo systemctl enable ssh
3. Firewall einrichten
Eine Firewall schützt deinen Server vor unerwünschtem Zugriff. Verwende ufw
(Ubuntu) oder firewalld
(CentOS).
sudo ufw allow ssh # SSH-Verbindungen erlauben sudo ufw enable # Firewall aktivieren
4. Nutzer erstellen
Erstelle neue Nutzerkonten und vermeide es, immer den Root-Benutzer zu verwenden.
sudo adduser neuerbenutzer sudo usermod -aG sudo neuerbenutzer # Adminrechte vergeben
Schritt 5: Server-Dienste installieren
Abhängig vom Zweck des Servers installierst du die benötigten Dienste. Beispiele:
Webserver (Apache oder Nginx)
- Installiere Apache:
sudo apt install apache2
- Installiere Nginx:
sudo apt install nginx
Datenbankserver (MySQL oder PostgreSQL)
- Installiere MySQL:
sudo apt install mysql-server
- Installiere PostgreSQL:
sudo apt install postgresql
Programmiersprachen und Tools
Installiere die benötigten Programmiersprachen und Tools, z. B. Python, Node.js oder Docker.
sudo apt install python3 python3-pip sudo apt install nodejs npm sudo apt install docker.io
Schritt 6: Sicherheit erhöhen
1. Root-Login deaktivieren
Bearbeite die SSH-Konfigurationsdatei:
sudo nano /etc/ssh/sshd_config
Ändere die folgende Zeile:
PermitRootLogin no
Starte den SSH-Dienst neu:
sudo systemctl restart ssh
Um ganz sicherzugehen , sollte man auch den Passwortzugriff über SSH deaktivieren. Hierzu kommt demnächst ein eigener Artikel um den SSH Zugriff weiter abzuhärten.
2. Fail2Ban installieren
Schütze deinen Server vor Brute-Force-Angriffen.
sudo apt install fail2ban
3. Automatische Updates aktivieren
Für automatische Sicherheitsupdates installiere das folgende Paket:
sudo apt install unattended-upgrades sudo dpkg-reconfigure unattended-upgrades
Fazit
Die Einrichtung eines Linux-Servers erfordert etwas Zeit, aber mit den richtigen Schritten kannst du ein stabiles und sicheres System aufbauen. Passe die Konfiguration an deine Anforderungen an und vergiss nicht, regelmäßig Backups und Sicherheitsupdates durchzuführen. Viel Erfolg!